Zu Beginn sind die Blinds meist gering und fallen kaum ins Gewicht. Bei Turnieren mit 1500 Chips am Anfang pro Spieler wird mit Blinds von 15/30 oder 20/40 begonnen (die erste Zahl nennt den Small Blind, die zweite den Big Blind). Da die Blinds aber in einem festgelegten Zeittakt erhöht werden (alle 8-11 Minuten) und einige Spieler Chips gewinnen und andere verlieren, werden die Blinds dann noch interessant.
Nehmen wir nun an, unser Spiel läuft schon eine Weile und die Blinds sind bei 200/400. Spieler A hat viele Chips verloren und hat nun nur noch 600 an Chips. Bei der Höhe des Mindesteinsatzes wäre er also nach dem Small und Big Blind pleite und damit aus dem Spiel, ausser er gewinnt vorher wieder an Chips hinzu. Spieler A ist also ungemein im Zugzwang und wird bei 4 Spielern nicht viele Hände nicht spielen können.

Eine Besonderheit hat noch der
Dealerbutton bzw. die Position des Spielers der diesen gerade hat. Diese Position, die auch
"On The Button" genannt wird, ist sehr vorteilhaft. Der Spieler mit dem
Dealerbutton hat nämlich den Vorteil, dass er als Letzter seine Entscheidung treffen muss. Alle anderen Spieler müssen vorher ihren Einsatz bringen, oder diesen erhöhen oder eben passen. Der Spieler, der diese Entscheidung vor den anderen treffen muss, ist klar im Nachteil, denn er weiss nicht ob die Spieler nach ihm nicht erhöhen oder sogar stark erhöhen. Möchte man also ein nicht so wertvolles Blatt mal mitspielen und der Mindesteinsatz ist schon etwas höher, ist diese Sitzposition entscheidend. Der Spieler mit der Position "On The Button" hat diese Informationen schon und kann sich entscheiden, ob er weiter mitgeht, ohne das Risiko einer Erhöhung. Ausnahme ist die Setzrunde vor dem Flop, hier werden nach dem Spieler mit dem Dealerbutton noch die beiden Spieler gefragt, die die Blinds bringen mussten.
Beispiel einer Blindstruktur
Unten in der Tabelle ist eine typische Struktur der Blinds abgebildet. Normalerweise wird in einem festgelegten Zeittakt auf das nächste Level gewechselt. Dieser Zeittakt ist entscheidend für die Gesamtdauer eines Spiels.
Steigen die Blinds sehr schnell, geht das Tunier schneller zu Ende, als wenn die Blinds nur langsam erhöht werden. Gleichzeitig, zumindest nach meiner persönlichen Einschätzung, verkommt das Pokerspiel bei zu schneller Erhöhung der Mindesteinsätze zu einem Glückspiel, da die Spieler förmlich gezwungen werden, riskant zu spielen.
Vorallem aber bei größeren Tunieren mit sehr vielen Mitspielern (100+) werden die Blinds meistens sehr schnell erhöht, damit das Pokertunier irgendwann auch einmal ein Ende findet.
Beachtet werden sollten bei der Festlegung der Höhe und Dauer der Mindesteinsätze, wieviel Chips insgesamt im Umlauf sind. Bei 7 Spieler a 1500 Chips wären es 10500 Chips. Wo die Grenze genau ist, muss jeder Veranstalter selber entscheiden, aber Blindgrößen von 2.000 / 4.000 bei 10.500 Chips insgesamt, hat in meinen Augen nichts mit Poker zu tun.