Rechnen beim Poker

Nun keine Angst, es geht nun zwar um Mathematik, aber für den Anfang, der schon sehr weit führt, langt das kleine 1 x 1 fast vollständig aus. Natürlich könnte man dies auch mit Formeln machen, aber ich werde es hier dabei belassen, die einfach Denkweise zu vermittlen, mit denen Gewinnchancen grob eingeschätzt werden können.


Erstmal ein paar Grundvoraussetzungen, die man Wissen sollte:
Texas Hold'em Poker wird mit 52 Spielkarten gespielt.
Von den je 4 Kartenfarben (♠ ♣ ) gibt es jeweils 13 Karten,
nämlich 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, J, Q, K, A
Jeder Kartenwert ist 4 mal im Spiel, nämlich in jeder Farbe einmal


Merken muss man sich also 52 Karten insgesamt, die aus 4 x 13 Farben und 13 x 4 Kartenwerten (also gleiche Karten in 4 verschiedenen Farben) bestehen. Dies sind die Grunddaten für ein paar einfache, aber sehr effektive Einschätzung einer Gewinnwahrscheinlichkeit.

Vor dem Flop macht eine Berechnung nicht wirklich viel Sinn. Wie die Starthand einzuschätzen ist, können Sie unter Starthände nachlesen. Nach dem Flop aber wird es dann interessant, den nun erkennt man, was sich auch der eigenen Starthand entwickelt hat bzw. wie man diese noch verbessern kann. Nicht vergessen sollte man auch, welche Möglichkeiten die anderen Mitspieler nun haben könnten.

Nach dem Flop, der aus 3 Karten besteht, sind nun nichtmehr alle 52 Karten unbekannt. Bekannt sind nun die beiden Pocket Cards und die 3 Karten aus dem Flop. Bekannt ist auch, das mit dem Turn und dem River noch 2 weitere Karten folgen, um eine mögliche Gewinnhand noch zu verbessern.

Jetzt ist auch schon wieder fast Schluss mit grauer Theorie. Denn nun kommt es darauf an, welche Karten, also Pocket Cards und Karten im Flop, jetzt bereits liegen und welche Gewinnhand daraus möglichst erzielt werden soll.

Um die Berechnung der "Outs" (Ausstehende Karten zur Vervollständigung der Gewinnhand) besser zu erklären, nehmen wir mal ein das Beispiel, das eine Straight (Straße) nach dem Flop unser Ziel ist. Nehmen wir an:

Hole Cards: 5, 6
Flop: 3, 4, J

Um die Straight zu erhalten, bräuchte man nun also entweder eine 2 oder eine 7. Hier wäre der Vorteil, das unsere Straight oben und unten offen ist, sie also in beide Richtungen Vervollständigt werden kann.

Die Rechnung lautet nun also in Kurzform: Von 52 Karten sind nun 5 bekannt, es verbleiben 47 Restkarten. Aus diesen 47 Restkarten haben wir 8 mögliche Karten (nämlich 4 x 2 und die 4 x 7), das Blatt zu vollenden, bei noch 2 kommenden Karten, nämlich dem Turn und dem River. Was sie nun Wissen, ist das Verhältnis, nämlich 8 aus 47 Karten, die helfen. Richtig, nachdem Turn verbessert sich das Verhältnis auf 8 aus 46, aber auch dies kann man erstmal vernachlässigen.

Berücksichtigen kann man aber auch noch, das ja auch noch ein Paar getroffen werden können. Da aber bereits ein J im Flop liegt, hätte man mit einem Paar 5 oder 6 nicht die beste Gewinnwahrscheinlichkeit. Berücksichtigt man dies, erhöht sich die Anzahl der "Outs" um 6, nämlich 3 x 5 und 3 x 6. Da beide Karten ja unsere Hole Cards sind, müssen also jeweils eine Karte subtrahiert werden. Nun hätten wir 14 Möglichkeiten aus 47 Karten, die Hand zumindest noch zu verbessern.

Bei diesem Punkt der Berechnung möchte ich nun schon aufhören. Es sollte nur gezeigt werden, das man die Gewinnerwartung mit Outs berechnen kann. Ganz wichtig aber ist noch folgendes: Wenn diese Berechnungen angstellt werden, sollten Einsätze auch nur im Verhältnis zur erechneten Gewinnwahrscheinlichkeit und dem zu gewinnenden Pot gemacht werden (Pot Outs).

Grob war dies die Erklärung von Outs und Pot Outs. Man kann dies genauer in Prozent ausrechnen. Aber ich denke für Anfänger und etwas fortgeschrittene Pokerspieler langt es, die Gewinnwahrscheinlichkeit nach dem Flop erstmal in ein Verhältnis zu setzen. Wer sich diese Relation im Spiel vor Augen führt wird sein Pokerspiel mit Sicherheit wesentlich verbessern können. Auch kann man diese Berechnungen zur Einschätzung der Mitspieler ebenfalls anwenden.