Starthände beim Texas Hold’em Poker

Die erste Entscheidung, die eine Spieler jede Runde erneut treffen muss ist, ob er mit den beiden ihm ausgeteilten Hole Cards (auch Pocket Cards genannt) am nächsten Spiel teilnehmen möchte. Natürlich kommt es auch etwas auf die Gesamtsituation an, ein Spieler der wesentlich mehr Chips hat wie der Durchschnitt der Mitspieler, kann es sich natürlich leisten, sich mehr Flops anzusehen. Man sollte aber beachten, das auch sehr gute Starthände keine Garantie für einen Gewinn der Runde sind. Aber richtig gespielt, also der eigenen Situation und der Tischsituation angepasst, erhöhen diese die Gewinnwahrscheinlichkeit.

Die Pocket bzw. Hole Cards ....
Die Pocket Cards bzw. Hole Cards: Welche Möglichkeit bietet welche Starthand?


2 hohe Karten / 1 hohes Paar
AA
KK
AK
QQ
JJ
AQ
...
Die wohl beliebtesten Starthände dürften wohl ein Paar Asse oder ein Paar Könige sein. Mit diesen hohen Karten hat man auf jeden Fall einen ordentlich Trumpf, mit denen die Gegner nicht unbedingt rechnen. Aber auch 2 verschiedene Karten der hohen Karten über 10 haben ihren Vorteil: Trifft man auf mindestens eine der beiden Karten in den Gemeinschaftskarten hat man schon ein hohes Paar. Auch ermöglicht eine solche Starthand (vorallem mit einem Ass verbunden) den Gewinn durch die Highcard, wenn kein Mitspieler eine höhere Karte hat und auch sonst keine Gewinnhand entsteht.
Persönliche Spielvarianten: Solche Blätter ausnutzen und wenn es die Chips erlauben, aggressiv spielen, vorallem bei Paaren auf der Starthand schon vor dem Flop raisen um Spieler zur Aufgabe vor dem Flop zu bewegen.


Hohe Karte mit kleiner Karte
A9
K4
A2
Q6
J3
A5
...
Das die hohe Karte auf der Hand gut ist, dürfte klar sein. Aber selbst wenn diese trifft, kann die andere Karte noch über den Gewinn entscheidend sein (Kicker). Je höher die andere Karte, desto besser kann es sein. Mit einer kleineren Karte zu spielen, wenn die hohe Karte trifft (z.B. Ass trifft ein Ass im Flop) kann riskant sein. Andersrum kann die kleine Karte vielleicht auf eine kleinere Straight treffen.
Persönliche Spielvarianten: Immer ansehen, aber je nach Wert der kleineren Karte nicht sehr viel riskieren. Im Idealfall trifft man mit beiden Karten und hat so 2 Paare, was z.B. nach dem Flop direkt eine gute Position ist.


1 Paar
99
88
66
44
33
22
...
Mit einem Paar auf der Hand hat man viele Möglichkeiten, je höher das Paar desto besser natürlich. Die kleineren Paare sind zwar nicht so wuchtvoll wie die oben erwähnten hohen Paare, können aber genauso wirkungsvoll sein. Ein Paar auf der Hand ist eventuell ein Trumpf, der den Gegener überrascht. Trifft das Paar nur eine weitere gleiche Karte, ist schon ein Drilling als Gewinnhand da, unsichtbar für den Gegner. Trifft man keinen Drilling, hat man aber zumindest schonmal ein Paar.
Persönliche Spielvarianten: Je nach Spielsituation sollte man Paare spielen. Je kleiner, desto weniger sollte es kosten, man sollte eine solche Hand immer der Spielsituation am Tisch anpassen. D.h. kostet es voraussichtlich nicht viel den Flop zu sehen, sollte man ihn sich ansehen und dann entscheiden, was das Paar auf der Hand wert ist.


2 Karten der gleichen Farbe (suited Cards)
A K
A Q
6 7
4 7
3 5
3 4
...
Mit 2 Karten der gleichen Farbe auf der Hand hat man zusätzlich zum Wert der Karten noch die Chance auf einen Flush. Aber, die Chance einen Flush zu bekommen sind eher gering. Nicht bei allen Spielen ist generell ein Flush möglich, dieser benötigt nämlich dann mindestens 3 Karten der selben Farbe auf dem Tisch. Und sollte ein Flush möglich sein, ist die Frage, welche Farbe er dann haben wird. Die Chance der richtigen Farbe sind bei vier Farben logisch bei 25%.
Persönliche Spielvarianten: Nur wegen der Chance auf einen eventuellen Flush solche Karten nicht spielen. Eher den Vorteil der gleichen Farbe bei Karten nutzen, die man auch so spielen würde.


2 im Wert verbundene Karten (connectors)
89
78
34
A2
23
10J
...
Mit solchen im Wert verbundenen Karten hat man die Chance, auf eine Straight zu spielen. Wie beim Flush ist aber natürlich nicht immer einer Straight möglich. Je näher die Karten im Wert zusammenliegen, desto vorteilhafter und besser die Karten. Hat man zudem hohe verbundene Karten, steigen auch die anderen Gewinnchancen, z.B. mit einem Paar zu gewinnen. Nur allein auf eine Straight zu spielen, dürfte aber selten zum Erfolg führen.
Persönliche Spielvarianten: Je nach Spielsituation schaut man sich auch hier den Flop an. Solche Karten sind noch besser, wenn sie weitere gute Eigenschaften mitbringen, z.B. gleichfarbig sind. In diesem Idealfall hat man die Chance auf eine Straight oder einen Flush.


Die schlechteste Starthand
73
72
28
36
...
Nun, alles was übrig bleibt und keinen der oben genannten Vorteile hat, ist wohl eine schlechte Starthand. In Pokerkreisen wird 7 2 unsuited als die schlechteste Pokerstarthand gewertet. Warum? Nun, die Karten haben nicht die gleich Farbe, sie sind zu weit auseinander um eine Straight zu bekommen. Die Aussichten mit einem Paar 2er (deuces) zu gewinnen, ist gering, die 7 ist nun auch nicht ein ein wirklich hoher Wert,
Persönliche Spielvarianten: Klar, muss man nicht spielen. Aber wenn man z.B. durch den Big Blind gezwungen ist, es zu spielen, nicht überrascht sein: Auch dieses Blatt kann gewinnen. Natürlich seltener wie andere Blätter.

Kleines Nachwort: Ob man die richtige Starthand hat, weiss man eigentlich erst nach dem Flop. Erst hier sieht man, welche Möglichkeiten man noch hat. Die obige Aufzählung berücksichtigt nur Wahrscheinlichkeiten durch die Möglichkeiten, die durch der Starthand ermöglicht werden. Und demnach ist es doch am besten, wenn die Starthand die hohe Karte, die Möglichkeit zur Straight und zum Flush bietet.

Einen Profi erkennt man übrigens daran, das er nur wenige Hände spielt. Nun, es mag eine gute Taktik sein, nur mit einer guten Starthand ins Spiel einzusteigen. Wenn Profis dies tun, ist es mit Sicherheit keine falsche Strategie.

Aber es kommt auch immer ein wenig auf das Verhältnis von den eigenen Chips zum nötigen Einsatz an. Habe ich ausreichend Chips und kann es mir also leisten, würde ich mir noch ein paar Flops ansehen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, es kann sich lohnen.

Starthände und ihre Bezeichnungen unter Spielern (Pokerslang in Deutschland)
A A Pocket Rockets, American Airlines , Bullets
A K Anna Kurnikova (sieht gut aus aber gewinnt selten)
K K King Kong
K J Kojak
Q Q Four Tits, Two Pussys , die Schlam*** reiten, Double Date
10 10 20 Miles
9 9 German Virgins (kommt von nine nine = neiiin, neiiin)
7 7 Sunset Strip
8 8 Snowmen
6 6 Route 66, Devils Hand (666)
5 5 Speed Limit
4 4 Magnum
2 2 The Ducks (Enten)-> weil 2 2 so aussieht wie 2 Ente.
A 8 Death Mans Hand (Wild Bill Hickok wurde 1876 erschossen nachdem er mit dieser Hand gewann)



Bezeichnungen der Kartenfarben und Abkürzungen der Farben
Viele Pokersimulationen oder Statistiken gespielter Hände sind nur mit den englischen Begriffen zu finden. Deshalb hier die Übersetzungen der Kartenfarben sowie deren Abkürzungen.
Symbol
Deutsch
engl. Abkürzung
engl. Bezeichnung
Kreuz
(c)
Club, Cross
Karo
(d)
Diamonds
Herz
(h)
Heart
Pik
(s)
Spades